Donnerstag, 19. August 2010
Die Zigarette
Egal welchen Raucher man fragt, jedem fällt eine Rechtfertigung für seine Nikotinsucht ein. Für den 14-jährigen an der Schule ist es einfach cool, für den Studenten Ausdruck seiner Unabhängigkeit und Lebensphilosophie, im Alter wird der Glimmstängel zum Genussmittel oder zur einzigen Freude, die einem der Staat, die Frau oder sonst wer gelassen hat. Die Folgen ihres Lasters bedenken die wenigsten und auch nur so weit, wie sie selbst betroffen sind.

Dass sie mit der Abhängigkeit ihre Gesundheit riskieren, nehmen die meisten billigend in Kauf, hören sie von der Erkrankung eines Passivrauchers, hätte derjenige eben besser aufpassen müssen, von den Milliarden Schäden an der Volkswirtschaft wollen sie gar nicht wissen. Über 100.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen des Rauchens und verursachen durch die medizinische Betreuung und den Ausfall ihrer Erwerbstätigkeit in optimistischen Studien mehr als 20.000.000.000 Euro an Kosten, die sämtliche Steuerzahler ausgleichen dürfen.

Fächert man in Gegenwart eines Rauchers mit der Hand vor der eigenen Nase, um zu suggerieren, dass einem der Qualm unangenehm ist, bittet man ihn direkt, die Zigarette auszumachen oder wagt man gar, ihn direkt mit den Auswirkungen zu konfrontieren, erntet man im besten Fall die Beschimpfung als intoleranter Spießer, aggressivere Zeitgenossen drohen sogar mit verbalen Schimpftiraden.

50 % der regelmäßigen Qualmer sterben an den Folgen ihrer Gier. Genau hier liegt der größte Frevel: die Verschwendung menschlichen Lebens. Möchte man es böse ausdrücken, ist Rauchen nichts anderes als kalkulierter Selbstmord auf Raten.

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