Montag, 23. August 2010
Felix Magath
Der erfolgreichste Bundesliga-Trainer der letzten 10 Jahre geht in seine zweite Saison beim FC Schalke 04. Nach der letztjährigen Vize-Meisterschaft fragen sich Anhänger, Experten und Fußballbegeisterte, ob er mit seiner stark veränderten Truppe den Erfolg wiederholen kann. Eine Antwort wird man erst in einigen Monaten, vielleicht erst im Mai nächsten Jahres geben können, ein Urteil, wie er ihn zu erreichen gedenkt, liegt bereits jetzt im Bereich des Möglichen.

Dass im professionellen Fußball Verträge nicht viel wert sind, ist allgemein bekannt, aber bei der Vehemenz, mit welcher Felix Magath verdiente Spieler aussortiert und den Kader seinen Vorstellungen entsprechend umrüstet, muss Kritik erlaubt sein. Es scheint, als verpflichtet er neben arrivierten Kräften wahllos junge Spieler zu günstigen Konditionen und hofft bei ihnen auf einen maßgeblichen Durchbruch, wie beim jetzigen Wolfsburger Torschützenkönig Edin Dzeko. Tatsächlich verdanken ihm auch einige Spieler erste Bundesligaerfahrungen und manch einem wird eine rosige Zukunft vorhergesagt. Doch was passiert mit den Gescheiterten?

Ich weiß nicht, welchen Versprechungen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen folgen, kann mich aber gut in ihre Lage hineinversetzen und auch ihre Enttäuschung nachvollziehen, klappt es nicht mit der erhofften Karriere, was leider sehr viel wahrscheinlicher ist, als der Sprung zum neuen Manuel Neuer, Benedikt Höwedes oder Joel Matip. Geht man nicht mit dem kompromisslosen Erfolgsschema konform, endet man rasch als Köderfisch im Magathschen Haifischbecken.

Ich respektiere gesunden Ehrgeiz, allerdings nicht auf Kosten Ertrunkener im Kielwasser. Felix Magath soll nur als Beispiel dienen für Menschen, deren besessenes Streben soziale Verantwortung ausschließt und die, egal welche Leistung sie erbringen, in meinen Augen niemals Gewinner sein können.

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