Fluffig, schaumig, cremig.
Sie heißen unter anderem Lafer, Schuhbeck, Herrmann und Kleeberg und predigen mittlerweile fast täglich auf allen Kanälen ihre Kochkünste. Wohin man auch umschaltet, irgendwo reckt ein Kochlöffelschwinger seine Nase in die Kamera und schwärmt von schlotzigen Risottos, schäumenden Soßen und sahnigen Desserts. Läuft einem bei den ersten Malen das Wasser im Munde zusammen, fragt man sich bald, ob nun jede Suppe aufgeschäumt und jedes Püree durch ein Sieb gestrichen werden muss.

Was ist falsch daran, beim Essen seine Zähne zu benutzen, seine Kartoffeln lieber als Stampf zu mögen und die Frikadelle dem oft zitierten Bremsklotz gleicht? Warum ein Soufflé backen, wenn einem der Schokoladenkuchen besser mundet? Mir persönlich ist der Genuss wichtiger, als darauf zu achten, jede konsistenzlose Masse mit einem Strohhalm einsaugen zu können, und dazu gehört das Erlebnis im Mund meine Mahlzeit zu zerkauen.

Ich möchte die Sterneküche nicht verunglimpfen, aber ab einem gewissen Punkt gleichen sich die Gerichte der „gehobenen“ Küche in einem Maße, dass man sich nach Abwechslung sehnt, nach einem guten Teller Eintopf, dessen Gemüsestücke nicht auf den Millimeter zugeschnitten sind, und nach einem Schnitzel, das nicht hauchdünn paniert ist, mit Bratkartoffeln, die keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.

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schmitzenskatze, Sonntag, 29. August 2010, 20:18
Bezug zum Titel? Ich denke diese Fernsehköche sollte man auch als Entertainer verstehen, nicht als Lehrer o.ä. Klar, wer dann seine Hausmannskost oder Single-Kochkunst dagegen aufrechnet, der hat vielleicht verloren. Wenn ich dagegen als Botschaft mitnehme "Versuch es einfach mal (anders) zu machen" dann hab ich auch was gewonnen - neben der Unterhaltung.

leon kaiser, Montag, 30. August 2010, 00:59
Mit meinem Beitrag möchte ich aufzeigen, dass man sich nicht immer an Ratschläge so genannter Experten halten und sich der Masse anpassen muss, sondern seine Ecken und Kanten ausleben soll. In diesem Fall, dass nicht alles fluffig, schaumig und cremig zu sein braucht, wie man es tagtäglich eingebläut bekommt. Der Bezug zu den Köchen stellte ich her, weil ich in den letzten Tagen sagenhafte vier neue Sendungen zählte, die sich mit bestehenden oder untereinander überlappen und überflüssig sind, da alle das Gleiche erzählen.